Man hört es oft von Omas, Mamas, Onkeln und anderen älteren Verwandten: Genieß die Zeit so lange du jung bist, sie vergeht immer schneller je älter du wirst. „Jaja“, denkst du mit 17; „Was schon wieder ein Semester um??“, denkst du mit 21. Ein Fazit über ein Semester, das doch eigentlich gerade erst begonnen hat…

Das 5. Semester Politikwissenschaft ist vorbei. Und das 1. Semester Publizistik. Bei Politikwissenschaft bin ich endlich in der Phase des Studiums angekommen, wo ich mir meine Wahlfächer aussuchen kann und alle wahnsinnig interessanten Vorlesungen und Seminare am liebsten auf einmal absolvieren will.

Solltest du Politikwissenschaft studieren oder überlegen es zu beginnen, möchte ich an dieser Stelle eine Empfehlung für das Wahlmodul BAK 15 Osteuropastudien aussprechen. Tolle Lehrveranstaltungen, wenig überlaufen und extrem interessant und informativ! Dieses Semester gab es eine Ringvorlesung zum Thema „25 Jahre Mauerfall: Eine unerhörte Erfolgsstory?“. Jede Woche haben Gastvortragende einen anderen Teil Osteuropas vorgestellt und auf die spezifischen Probleme und Entwicklungen der Region aufmerksam gemacht. Besonders fasziniert hat mich der Vortrag von Vedran Dzihic über „Post-Jugoslawische Auf- und Abstiege“. Der Mann ist ein echter Experte auf diesem Gebiet und hat einen wahnsinnig informativen Vortrag gehalten. Vielleicht bin ich auch ein wenig voreingenommen in die Einheit gegangen, auf Grund meiner – mittlerweile vermutlich bekannten – Vorliebe für diese Region (wissenschaftlich und privat 😉 ).

Publizistik hingegen bringt mich dazu, einen Teil des Unialltags wieder aus der Sicht eines Studienanfängers zu sehen. Gewissermaßen bin ich das ja auch. Im Audimax weiß niemand, dass ich hier nicht das erste Mal bin. Wenn ich das erste Semester meiner beiden Studiengänge betrachte und mich für eines entscheiden müsste, würde die Entscheidung zu Gunsten von Politikwissenschaft fallen.

Vermutlich liegt es auch daran, dass ich den Unialltag bereits kenne und mir die Hürden und die Aufregung am Anfang des Semesters nicht mehr unbekannt vorkommen. Trotzdem habe ich das Gefühlt bei Politikwissenschaft habe ich eher hingehört. Alles schien gemütlicher und angenehmer abzulaufen. Außerdem merkt man bei der Publizistik doch, dass über 1.000 Studienanfänger sehr viele sind. Der administrative Aufwand wird sehr stark sichtbar und die Studieneingangsphase ist nicht wirklich so aufgebaut, dass sie zum Weiterstudieren anregt. Man merkt, dass ein paar Studienabbrecher im ersten Semester nicht unbedingt vermieden werden wollen.

Wie immer überdeckt die Euphorie in den ersten Wochen alle negativen Gedanken. Anfang Dezember musste ich mir dann aber doch eingestehen, dass ich mir ein wenig zu viel vorgenommen hatte. Vor allem die vielen Lehrveranstaltungen am Abend, haben sich als ziemlich anstrengend herauskristallisiert.

Den Kroatisch-Sprachkurs, den ich aus Zeitgründen leider nicht mehr am Spracheninstitut der Uni belegen konnte, belegte ich an der Volkshochschule. Möglicherweise hatte ich nur Pech oder der Donnerstag Abend von 19-21 Uhr war eine schlechte Zeit, Ende November habe ich mich dann aber dazu entschieden, den Kurs nicht weiter zu besuchen. Es fiel mir verdammt schwer, einzugestehen, dass ich den Kurs nicht mehr schaffe. Er war aber einfach zu schwer, die Methoden zu einseitig (nur Vokabel abschreiben, wenig sprechen) und meine Motivation zu Hause mitzulernen leider nicht vorhanden.

Auch muss ich zugeben, dass ich die Studieneingangsphase in Publizistik ein wenig unterschätzt hatte. Jaja das kommt vom großen Reden à la „ach die 15 ECTS mach ich einfach nebenbei“. Naja geschafft habe ich es trotzdem; rückblickend würde ich mir aber mehr Mühe geben 😉

Das ganze Semester hatte ich auch mein Auslandssemester im Hinterkopf. Noch 4 Monate, noch 11 Wochen, noch 1 Monat… und jetzt ist es nur mehr etwas mehr als eine Woche… Trotz einiger Zweifel, freue ich mich jetzt schon richtig auf die kleine „Auszeit“ von der „Uni Wien und Teilzeitarbeit“-Routine.

Gerade habe ich noch für den  Publizisitk-Aufnahmetest Anfang September gelernt und schon ist es Mitte Februar. Kinder, wie die Zeit vergeht…

Was hast du dir dieses Semester so vorgenommen? Hast du all das erreich, was du wolltest? Hinterlasse mir doch ein Kommentar mit deinen Erfahrungen 😉

Babsi

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